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Margaretenspitze

Margaretenspitze ist eine feine Knüpfspitze. Aus einfachen Schlingknoten entstehen Besatzspitzen, Motive für Blusen und Pullover, Fensterbilder, Ohrgehänge, Weihnachts-, Osterschmuck und vieles mehr. Auch plastische Blumen oder Figuren sind möglich.

Es war das Prinzip von Margarete Naumann, dass die Muster nicht nach vorhandenen Vorlagen gearbeitet werden sollten, sondern nach bestimmten Themenstellungen immer wieder frei gestaltet wurden. Sie wollte die schöpferischen Kräfte ihrer Schülerinnen entwickeln und einsetzen. In ihren Klassen durchlief man einen Grundkurs, in dem die technischen Verfahrensweisen gelehrt wurden, und es gab Gestaltungslehreunterricht. Leider hat Margarete Naumann niemals Arbeitsanleitungen oder Richtlinien veröffentlicht.

Betrachtet man erhalten gebliebene Stücke oder Abbildungen aus alten Zeitschriften, so ist zu erkennen, dass fortlaufende Spitzen im allgemeinen quer zu ihrer Längsrichtung gearbeitet werden. Die einzelnen Rapporte greifen mehr oder weniger ineinander und erhalten dadurch ihre Verbindung. Es gibt florale oder geometrische Muster. Häufig sind auch Menschenfiguren, die allein oder in Verbindung mit anderen Elementen vorkommen.

Man arbeitet auf einem flachen Knüpfkissen, das mit einem Linienraster bedeckt ist. Stecknadeln halten die Arbeit in Form. Als Knüpfgarn eignet sich Leinen, Baumwolle und auch Seide. Der Faden muss glatt und unelastisch sein. Günstig ist ein gutes Häkelgarn.

Wenn wir die Technik dieser Spitze genauer betrachten, sehen wir folgende Besonderheiten:

  1. Die ausschließliche Verwendung des Rippenknotens und seiner Anreihungen, d. h. die Doppelschlinge (Rippenknoten), Einzelschlinge, Drei- oder Vierfachschlinge, je nach den Gegebenheiten des Musters.
  2. Die Fadenbündelung, d. h. im Laufe des Musters können Einzelfäden zu Bündeln zusammenlaufen und auch wieder als Einzelfäden aus dem Bündel heraustreten. (Dies ist das Prinzip, das in der Patentschrift festgehalten wurde.)
  3. Durch dies Bündelungsverfahren ist es möglich, Arbeitsanfänge und -abschlüsse frei zu wählen und im Verlauf der Arbeit die Knüpfrichtung je nach Entwurf beliebig zu wechseln.
  4. Man hat keine Vorzeichnungen oder Arbeitsbriefe. Ein Linienraster (Millimeterpapier oder Rundraster) gibt Orientierung in der Fläche.
  5. Durch die Festigkeit der Knoten ist es möglich, auch dreidimensional zu arbeiten, ohne materialfremde Hilfsmittel zu verwenden.

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